Das Pferd in der türkischen Kultur: Nicht nur Fortbewegung – Es war Identität
- Adem Küçük
- 29. Mai
- 2 Min. Lesezeit
in Wesen, das mit dem Wind über die Steppe raste...Nie klagte es über Müdigkeit,und nie verlor es die Richtung.Das Pferd war für den Türken nicht nur ein Reittier –es war Bruder, Gefährte, Krieger und Spiegel der Seele.
Die Türken wurden in der Geschichte oft als „Reitervolk“ bezeichnet.Doch das war mehr als eine Lebensweise –es war ihr Identitätskern.
Eine Zivilisation, die mit dem Pferd geboren wurde
Die frühen türkischen Gesellschaften in Zentralasien lebten nomadisch,und dieses Leben war ohne Pferd undenkbar.
Für tägliche Reisen,
im Krieg,
bei der Jagd,
bei Ritualen und Wanderungen –das Pferd stand im Zentrum des Lebens.
Es war nicht bloß ein Fortbewegungsmittel,sondern Maßstab für Zeit, Raum, Stärke und Stolz.
Im Krieg: Symbol für Kraft und Geschwindigkeit
Die türkischen Krieger waren für ihre berittene Kampfkunst berühmt.
Bogenschützen konnten in alle Richtungen schießen, während sie ritten.
Die berühmte Turan-Taktik – ein Rückzug mit anschließendem Umkreisen – beruhte auf beweglicher Reiterei.
Der Erfolg eines Kriegers hing oft von seiner Bindung zu seinem Pferd ab.
Der Sieg wurde nicht nur mit dem Schwert errungen,sondern auch durch die Hufe, die es trugen.
Im Glauben: Heilig und treu
Im alten türkischen Glauben galt das Pferd als spirituelles Wesen.
Schamanen riefen bei Ritualen den Geist des Pferdes an.
Verstorbene Krieger wurden oft mit ihrem Pferd bestattet, damit sie im Jenseits nicht allein waren.
Weiße Pferde galten als Symbol des Guten, schwarze Pferde als Zeichen von Prüfung und Wandel.
Das Pferd war nicht nur physisch –es war eine Brücke zwischen den Welten.
In Mythos und Literatur
In Epen wie dem Buch von Dede Korkut,dem Manas-Epos und unzähligen Volksliedern –das Pferd ist allgegenwärtig.
Das Pferd sind die Flügel des Helden. “Das Pferd mag sterben – das Feld bleibt; der Held mag sterben – die Ehre bleibt.“
Ein Held ohne Pferdwar unvollständig und verwundbar.
Status und Gesellschaft
Edle Pferde gehörten Beys und Kommandanten.
Jedes Pferd trug eine Brandmarke, die seine Herkunft verriet.
Bei Hochzeiten und Festen waren Pferderennen zentrale Ereignisse.
Selbst Farbe, Gangart und Rasse eines Pferdes hatten soziale Bedeutung.
Schlusswort: Eine Reise, die mit Hufschlägen beginnt
Für den Türken war das Pferdkein Werkzeug –es war ein Gefährte des Schicksals.
Man zog mit dem Pferd los,man verkündete Siege vom Pferd aus,und man wurde mit dem Pferd bestattet.
Bei Otağ-ı Türk glauben wir:Folgt man den Hufspuren des Pferdes,so findet man das Gedächtnis eines Volkes.
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