Die Frau bei den Türken: Hatuns, Kriegerinnen und Schamaninnen
- Adem Küçük
- 28. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Die Geschichte erinnert sich oft nur an die Namen von Männern...Doch die Geschichte der Türken beginnt mit der Stimme einer Frau.
Diese Stimme hallte manchmal als Hatun in der Herrscherresidenz,manchmal als Kommandantin auf dem Schlachtfeldund manchmal als Schamanin am Feuer.
Die türkische Frau war nicht nur Ehefrau, Mutter oder Tochter –sie war eine tragende Säule der Gesellschaft.
Hatun: Die Macht hinter dem Thron
In alten türkischen Reichen war die Hatun nicht bloß die Frau des Khans –sie war eine Mitregentin und nahm aktiv am Staatsleben teil:
Die Ulu Hatun (Große Königin) hatte fast kaiserlichen Status.
Einige Hatuns ließen sogar Münzen mit ihrem Namen prägen.
Sie empfingen Gesandte und führten eigene Siegel.
Die türkische Frau stand nicht im Schatten –sie stand gleichberechtigt neben dem Herrscher.
Kriegerinnen: Die Alp-Kızlar
Der Titel Alp (Held) war nicht nur Männern vorbehalten.Auch Frauen ritten, kämpften und führten Truppen an.
Beispiele?
Tomris Hatun (Saka/Skytische Türken) besiegte den Perserkönig Kyros.
Börte, Ehefrau von Dschingis Khan, verteidigte ihr Volk in seiner Abwesenheit.
Süyebike (Kasan-Tataren) wurde zum Symbol des Widerstands gegen Russland.
In der türkischen Gesellschaft kämpften Frauen an vorderster Front – im Krieg und im Leben.
Schamaninnen: Geistige Führerinnen der Steppe
Im Schamanismus konnten auch Frauen Kam (Schamaninnen) werden.Sie heilten, halfen bei Geburten, deuteten Träume und kommunizierten mit Geistern.
Die weitverbreitete Verehrung der Umay Ana, der Schutzgöttin,zeigt die spirituelle Hochachtung, die der Weiblichkeit in der türkischen Kultur zuteil wurde.
Diese Frauen waren nicht nur religiöse Figuren –sie waren moralische und spirituelle Führerinnen.
Alltagsleben: Produzentinnen und Entscheiderinnen
Wirtschaftlich: Frauen waren aktiv in Viehzucht, Weberei, Handel und Handwerk.
Familiär: Es gab matriarchale Strukturen in bestimmten Stämmen.
In der Ehe: Frauen brachten Freiheit, nicht nur Mitgift. Zwangsehen galten als Tabu.
Die türkische Frau war selbstständig, produktiv und gleichberechtigt.
Schlusswort: Nicht nur Nomadin, sondern Würdenträgerin
Die Frau in der türkischen Geschichte schwieg nicht, wenn man sie zum Schweigen bringen wollte.Sie trat nicht zurück, wenn man ihr sagte, sie solle weichen.
Die Geschichte wurde oft von Männern aufgeschrieben –doch sie wurde auch von Frauen gestaltet.
Bei Otağ-ı Türk sagen wir:Die türkische Frau ist keine Nebenfigur, sondern das Fundament.Nicht nur ein Teil der Vergangenheit – sondern eine lebendige Kraft aus Ehre und Mut.
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